Gutes Tun für Mensch und Tier
Hilfe für den Insektenschutz
„Das ist beeindruckend!“, so Dipl.-Biologe Karl Graeser, der zweite Vorsitzende
des NABU Kreisverbandes in Fulda. „So viel Engagement, so viel Arbeitswille
und so tolle Ergebnisse in so kurzer Zeit!“ Damit meint er das Bienenhotel, dass
mit viel Einsatz der Teilnehmer, an der Rückwand des NABU-Gebäudes in
Wissels, am 10. August 2018 gebaut worden ist.
Auch Heike Wagner, die Inhaberin der Eventagentur WUNDERLAND, strahlt:
„Die Damen und Herren haben viel mehr geschafft, als wir geglaubt haben und
eine gute Menge an Material verbaut!“
Nicht nur die beiden sind zufrieden, auch Thomas Lüdke und Thomas Ludwig,
die verantwortlichen Partner der Firma Deloitte aus Frankfurt und 23 Teilnehmer
sind glücklich – geschafft aber glücklich. „Wir werden morgen Muskelgruppen
spüren, von denen wir noch nie was geahnt haben“, lacht eine Teilnehmerin. Sie
hat recht, aber es hat sich gelohnt. „Und wir freuen uns schon darauf Fotos von
den ersten eingezogenen Hotelgästen zu bekommen“. “Zusätzlich hatten wir
noch die Gelegenheit uns untereinander besser kennen zu lernen und uns für
Projekte im kommenden Winter einzustimmen“, bestätigte Helena Fast, eine der
erfahrenen Mitarbeiterinnen.
Und wie dringend haben die Wildbienen diese Unterstützung nötig!
Schon Albert Einstein wusste: "Wenn die Biene stirbt, hat der Mensch nur
noch vier Jahre zu leben." Diese Insektenarten sind ungeheuer wichtig für
den gesamten Naturhaushalt und damit auch für den Menschen. Es ist unsere
Aufgabe, ihnen beim Überleben in schwierigen Zeiten zu helfen. Und die Zeiten
sind schwierig für die Insekten: Giftige Pflanzenschutzmittel, Zerstörung ihrer
Nahrungsgrundlage durch Verdrängung wildwachsender Blühpflanzen,
Vernichtung ihres Lebensraumes und ihrer Wohnstätten und die Ausbreitung
gefährlicher Milben sind u.a. die Probleme, für die wir Menschen
mitverantwortlich sind. Doch wir können dazu beitragen, diese Probleme zu
beseitigen oder zumindest abzumildern und den Bienen und anderen Insekten
das Leben wieder leichter zu machen.
Mit diesem Einsatz setzen die Teilnehmer ein aktives Zeichen für den
Schutz dieses wertvollen, nützlichen, aber auch schönen und faszinierenden
Insekts. Doch wie kommt eine Firma dazu, auf dem NABU Gelände
Insektenhotels zu bauen?
Fulda boomt seit Jahren als Tagungsstadt. Viele Firmen treffen sich hier in der
Mitte Deutschland, besonders bundesweit tätige Firmen. Sie verbringen in der
Domstadt oder in der Rhön Zeit miteinander, erarbeiten neue Strategien und
tauschen sich aus. Nicht selten wollen sie außerdem einen Teil ihrer Zeit dafür
nutzen, sich entweder überhaupt erst einmal richtig kennenzulernen oder aber
ihren Zusammenhalt zu stärken. Einigen Firmen geht es dabei nicht nur um
ihren eigenen Vorteil und den reinen Spaß, sondern es ist ihnen wichtig, dieses
für sie sinnvolle Team-Building mit einem gemeinnützigen Dienst zu verknüpfen,
bei dem etwas geschaffen oder geleistet wird, das hilfsbedürftigen Menschen,
Organisation oder dem Tier- und Umweltschutz zugutekommt.
Genau für diese Firmen hat die Fuldaer Eventagentur WUNDERLAND zusammen
mit verschiedenen Partnern aus der Region – z.B. der Arbeiterwohlfahrt (AWO),
aber auch dem Biosphärenreserverat Rhön und dem Naturschutzbund (NABU) –
einige Sozialprojekte zur Unterstützung verschiedener Institutionen in der
Region entwickelt, bei denen die Teilnehmer im Team Gutes tun können und
gleichzeitig einen tollen Tag mit viel Spaß verleben können.
„Eine Win-win-win-win-Situation“, wie Thomas Lüdke feststellte, als er nach
getaner Arbeit noch einmal das gemeinsam erbaute Werk begutachtet. Recht
hat er und man kann nur hoffen, dass noch viele Firmen seinem Beispiel folgen
werden. Zumal der NABU auf solche Projekte und auf die Unterstützung der
Mitbürger und Spenden angewiesen ist. Wenn Sie den NABU unterstützen
möchten können Sie gern direkt spenden oder auch aktiv als Mitglied
mithelfen. Oder Sie wenden sich für ein solches individuelles Gruppen-Projekt
bei WUNDERLAND. Weitere Informationen zu Social Incentives im Landkreis
Fulda: www.wunderland-agentur.de
Die Wisselser Teiche
Bei dem Termin konnte das Grundstück, das an der Straße nach Böckels und Wissels liegt, erkundet werden. Kinder wurden bei Ihren Naturerkundungen von NABU-Mitgliedern unterstützt. Zu den drei ehemaligen Klärteichen gehört ein kleines Gebäude, das der NABU als Stützpunkt für seine Renaturierungen auf dem umzäunten Gelände nutzen kann.
Diese Renaturierungen sind Grundlage des Pachtvertrages mit der Gemeinde Künzell, die sich dafür Ökopunkte anrechnen lassen kann.
Nun werden die Maßnahmen für die nächsten Jahre im Detail geplant und möglichst viele Aktive aus dem Kreis Fulda sollen sich praktisch einbringen. Für Frau Simone Ligau, die neu für die Jugendarbeit in den NABU-Kreisvorstand gewählt wurde, bietet sich mit dem umzäunten, mit Strom und Wasser versorgten Grundstück und seinem Häuschen ein Experimentier und Erkundungsraum in der Kinder- und Jugendarbeit. Schon beim Tag der offenen Tür hatten die Kinder Gelegenheit zum Experimentieren